Andrea Tholl

Journalistin

° Sara Paretsky: Black List

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blacklistChicago, kurz nach den Anschlägen des 11. September. Die Privatdetektivin Victoria Iphigenia Warshawski erhält den Auftrag, ein altes, leer stehendes Herrenhaus zu beobachten. Angeblich würden sich dort nachts ungebetene Gäste herumtreiben. Terroristen? V.I., wie sie auch genannt wird, beginnt mit den Ermittlungen.

Und findet prompt die Leiche des afro-amerikanischen Journalisten Marcus Whitby. Angeblich Selbstmord. Aber er recherchierte für ein Buch über eine berühmte farbige Tänzerin, die während der McCarthy-Ära auf der „Black List“, also auf der schwarzen Liste der erz-konservativen Polit-Inquisitoren stand – und das Land verlassen musste. Kann es sich da nur um einen Zufall handeln, dass die beiden mächtigen Familien, die damals an dem Fall beteiligt waren, in der Nähe des Fundortes wohnen? Dank ihrer Cleverness und Hartnäckigkeit stößt V.I. auf Geheimnisse, die die Reichen und Mächtigen lieber für sich behalten hätten. Von den langen Schatten der finsteren McCarthy-Zeit erzählt die 57-jährige Sara Paretsky in ihrem seit über 20 Jahren bewährten Erzählstil. Der ist zwar ziemlich konventionell, das tut aber der Spannung keinen Abbruch. Und deshalb ist dieser wieder ein lesenswerter Band der Warshawski-Reihe geworden.

Veröffentlicht in: BRIGITTE

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